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Glossar
zur mittelalterlichen Buchmalerei
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Sakramentar
Das Sakramentar war in den lateinischen
Liturgien jenes Buch n, in dem hauptsächlich für die
Eucharistiefeier -
aber auch fürandere gottesdienstliche Handlungen- der
gleichbleibendeKanon und die je nach Tageszeit wechselnden
Gebete, aufgezeichnet waren.
Scriptorium
Schreibstube oder
Werkstatt in der Handschriften angefertigt wurden.
Spirale
Rotationsmotiv aus einer
oder mehreren Linien, die einen gemeinsamen Mittelpunkt haben.
Stundenbuch
Das Stundenbuch ist ein Gebetbuch , das
für den Gebrauch von Laien gefertigt wurde und dessen Aufbau sich
am Brevier orientierter. Es entstand im 14. Jh. in Frankreich.
Suffragie
Mit Suffragie bezeichnet man eine
Fürbitte, oft für bestimmte Heilige.
Tabula Rubricarum
In der
Übergangszeit von Handschrift zu Buchdruck war das Maß
für den Druck die Handschriftliche Vorlage (Gutenberg
wollte drucken wie geschrieben!). So finden wir in der Zeit der
Inkunabeln noch häufig gedruckte Schrift, rubrizierte Teile
und Illuminierung in einem Buch. Das hervorstechendste Beispiel
hierfür
ist die 42zeilige Gutenbergbibel (B´42). Nach dem
Druckvorgang
(die Tabula Rubricarum wurde mitgedruckt und der Bibel beigelegt) ging
die Bibel zur Rubrizierung, der
Rubrikator konnte anhand der Tabula Rubricarum ablesen welche Texte an
welchen Stellen mit rot oder blau von Hand
einzuschreiben waren. Der nächste Schritt war dann das ausmalen
der Bibel durch den Illuminator, bevor die Bibel dann
zur endgültigen Fertigstellung dem Buchbinder übergeben
wurde. Die Tabula Rubricarum wurde, da nicht wirklich zur Bibel
zugehörig, nicht mitgebunden, daher sind von der Tabula Rubricarum
der B´42 nur 2 Exemplare erhalten geblieben.
Temporale
Lesungen zu den Sonntagen.
Textura
( lat. texere = weben). Die
mittelalterliche Bezeichnung lautete "textus" .Sie ist eine
Schrift die sich im 11- 12 Jahrhundert aus der karolingischen
Minuskel entwickelte, das Schriftbild der Textura wirkt wie
gewoben.
Tragant
Gummi ähnliche
Absonderungen von Dornensträuchern der Gattung Asragalus. Sie
dienen als Bindemittel für
Pastell- und Temperfarben, auch als Zusatzstoff für Klebstoffe und
Appreturen.
Tragaltar
Kleine Tragbare Altäre setzen
sich im Abendland seit dem 8./9. Jahrhundert durch, um reisenden
Klerikern und Missionaren allerorts das Abhalten der Meßfeiern zu
ermöglichen
Trecento
Italienische Bezeichnung
für das 14. Jahrhundert.
Treppenmuster
Flächenmuster aus rchtwinklig
gebrochenen Linien.
Trompetenmotiv
Ein schmales
gekrümmtes Dreiecksmotiv, aus mehreren zusammengesetzten
Trompetenmotiven können bei konzentrischer Anordnung Wirbelmuster
gebildet werden.
Tropar
(griech . trópos = Melodie,
Gesangsweise). Sammlung jener Texte außerbiblischer
Kirchengesänge,
die in der Liturgie verwendet werden.
Typologie
ist die
heilsgeschichtliche Lehre, die jeweils eine bestimmte Lehre, die
jeweils eine bestimmte alttestamentliche Szene einer entsprechenden
Szene asus dem neuen Testament gegenüberstellt: Typus und
Antitypus. Das Alte Tesament wird als Vorausweisung auf den Neuen Bund
ausgelegt.
Unziale
Neben der Capitalis ist
die Unziale die häufigste Schriftform von Zierbuchstaben. Die
spätantike Buchschrift der Unziale entwickelte sich im 4. Jh. aus
der Majuskel-Kursive.
vegetabil
Vegetabil
(oder auch vegetabilisch) kommt aus dem Lateinischen unde bedeutet
pflanzenreich. Die Bezeichnung "vegetabiles Ornament" kann sich im
weitesten Sinne auf alle pflanzernähnlichen Formen, auch auf
Reduktionsformen beziehen.
Versalien
Großbuchstaben
eines Alphabets
Verso
bezeichnet die Rückseite eines
Blattes, die bei einem aufgeschlagenen Buch links liegt. Die
Rückseite von Blatt 1 wird mit f. 1 v abgekürzt. (s. a.
Folio, Recto)
Vigil
(lat. viglia
= Nachtwache). Als Vigilien bezeichneten die Frühchristen
das dem Gebet und frommer Lesung geweihte nächtliche Wachen, das
gewöhnlich mit dem eucharistischen Opfer schloß. Daraus
entwickelten sich offizielle nächtliche Gottesdienste an
festgesetzten Tagen vor einem höheren Fest. Im Mittelalter
rückten die Vigilien zeitlich immmer weiterin den Vortag
zurück. Die römische Kirche behielt nur die 4 vigiliae majores (vor den
Herrenfesten) und 13 vigliae
minores bei, die der Feria gleichstehen.
Volute
Spiralförmiges Ornament
Vorsatzblatt
Ein Blatt, das zum Schutz des
eigentlichen Buchblocks am vorderen und hinteren Ende dient, nennt man
Vorsatzblatt. In der Regel ist es nicht in den Lagenverband integriert.
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