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Glossar
zur mittelalterlichen Buchmalerei
Federwerk
Bei Federwerk handelt es
sich um die filigranen Verzierungen innerhalb einer Initiale, die
manchmal auch in den Randbereich auslaufen.
Feria
(lat. feriari = feiern). Graduell
gestufte Feiertage der römischen Kirche, an denen
kirchengerichtliche Akte nur im Notfall erlaubt sind. Seit dem
Frühchristentum auch die besonderen Gebetstage, und zwar Anfangs
nur feria IV für
Mittwoch und feria VI
für Freitag. Später auch Name für die anderen
Wochentage, und zwar feria II
für Montag, feria III für
Dienstag, feria V für
Donnerstag
Fleuronée
(franz. = geblümt) In der
Buchmalerei in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts
aufgekommene linear ausgeführte Ornamentik. Sie wurde meist in
Rot, Blau, und Schwarz durchgeführt. Die Elemente der Ornamentik,
oft Pflanzenteile scheinen aus den Initialen herauszusprießen.
Folio
(lat. folium = Blatt). Blatt eines
Buches, davon abgeleitet das Folio-Format als Bezeichnung für
besonders große Bücher, den Folianten,
in der Beschreibung von Manuskripten wird Folio mit einem kleinen f
abgekürzt (s. a. Foliierung, Recto, Verso).
Foliierung
Abgeleitet von der Bezeichnung der Seiten
Folio. Die Nummerierung der Blätter eines Buches (s. a.
Paginierung, Recto, Verso).
Frontispiz
Die Bezeichnung einer Zierseite, die am
Anfang eines Buches, eines Kapitels oder am Ende des Kapitels oder
Buches stehen kann.
Goldemulsion
Eine mit verschiedenen
Bindemitteln verriebene, wasserlösliche Goldfarbe.
Goldpollen
Meist kreisrunde oft farbig
umrandete Goldtupfer unterschiedlicher Größe und in
Blattgold aufgetragen. Sie sind entweder in kleinen Gruppen angeordnet
und zieren wie kleine Flocken den Blattrand, oder
können auch einzeln dargestellt sein.
Graduale
Das Graduale isr ein
Gesang, der zwischen dem Verlesen der Epistel und dem Evangelium
gesungen wird. Im Vergleich zum
Antiphonar (s.a. Antiphonar) weist es keine Responsien (s.a.
Responsorium) und Antiphonen auf.
Grisaille
(frz. gris =grau) Eine Art der
Malerei die in Tönen von Grau-, Braun-, oder Grüntönen
asgeführt und auch als Grau-inGrau-Malerei
bezeichnet wird. In der Malerei wurde diese Technik von Giottto
benutzt. Die Anfänge in der Buchmalerei finden sich in den Werken
von Jean Pucelle zu Beginn des 14. Jahrhunderts (Das Stundenbuch der
Jeanne d`Evreux um 1325-1327).
Handschrift
Das
handgeschriebene
Buch steht im Gegensatz zum gedruckten Buch. Ist es mit
Deckfarbenmalereien, den sogenannten Miniaturen versehen, spricht man
von einer illuminierten Handschrift.
Historisierende
Initiale
Zierbuchstabe mit textbezogener
figürlicher Darstellung.
Homilie
(griech.
homilía = Rede,
Kommunikatian, Predigt). Eine Homilie findet sich in jedem feierlichen
Gottesdienst, wobei sie meist den Text der Epistel oder des
Tagesevangeliums näher erklärt. Sie kann aber auch
allgemeinere Aktuelles kommentierende, Erbauliches oder Informatives
ansprechende Predigtform annehmen.
Illuminator
(lat. illuminatio = Beleuchtung) Maler
von Miniaturen in besonders wertvollen Handschriften aber auch in
Inkunabeln wie der Gutenbergbibel!!
Illumination
Die Gesamtheit des aus Bildern,
Ornamenten, Initialen, Bordüren, Zeilenfüllern usw.
bestehenden Dekors einer Handschrift.
Incipit-Seite
(lat. incipit
= es beginnt). Die Seite eines Evangeliars, die die Initiale
einer jeweiligen Incipit-Formel als Auftakt zumjeweiligen Evangelium
aufweist: >>Incipit (Sanctum) Evangelium secundum Matthaeum
... Marcum ctc. << - >> es beginnt das (heilige)
Evangelium nach Matthäus ... Markus etc.<<
Initiale
(lat. initium = Anfang, Beginn). Durch
Schrifttype oder -größe und Verzierungen
hervorgehobener Anfangsbuchstabe eines
Textabschnitts. (s. a. Historisierende Initiale)
Interlinearglossen
(lat. inter lineas = zwischen den Zeilen,
griech.-lat. glossa = Zung,
Sprache Worterklärung). Kommentar
(Erklärung, Übersetzung u. ä.), der direkt über dem
zu interprtierenden wort zwischen den Zeilen steht.
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